Die Schöpfer des Grabmals für den Heiligen Sebald waren Peter Vischer und seine Söhne Hermann, Peter und Hans, ein mittelalterlicher Familienbetrieb, bei dem selbstverständlich auch weitere nicht bekannte Gesellen tätig waren. Bei Peter Vischer und auch bei seinen Söhnen kamen außerordentliches künstlerisches und handwerkliches Talent und Können zusammen. Dies versetzte sie in die Lage ein einzigartiges Werk wie das Sebaldusgrab zu schaffen.

Doch wer waren diese Künstler?

Die Vischer Werkstatt wurde vom Hermann Vischer dem Älteren um 1450 in Nürnberg gegründet. Wann genau, woher Hermann stammte und wo er das Handwerk erlernt hatte, ist nicht überliefert.

Hermanns Sohn Peter, genannt der Ältere, übernimmt 1488 mit ca. 33 Jahren die Werkstatt nach dem Tod des Vaters; 1489 wird er das erste Mal in der Liste der Meister des Rotschmiedehandwerks genannt.

Rotschmiede erstellen Gussstücke aus Bronze oder Messing, ein künstlerisch und handwerklich aufwändiger Prozess. Nürnberg ist zu der damaligen Zeit in ganz Europa bekannt für die in der Stadt angefertigten Metallkunstwerke.

Aus der Zeit um 1500 haben wir nur sehr wenige Abbildungen von Künstlern. Eine davon befindet sich auf der Ostseite des Grabs. Hier ist Peter Vischer in seiner Arbeitskleidung mit Werkzeug und Schürze dargestellt. Ob er selbst and der Gestaltung und dem Guss der Statue mitgewirkt hat oder seine Söhne wissen wir aber nicht.

Dargestellt wird Peter Vischer bei der Arbeit des Ziselierens. Dabei wird die Oberfläche der Gusstücke mit einem Meißel nachbearbeitet. Der dazu notwendige ursprünglich vorhandene Hammer in der rechten Hand ist leider verloren gegangen.

In der Druck der von Georg Christoph Wilder 1834 angefertigt wurde ist der Ziselierhammer noch gut zu erkennen.